© suske consulting
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Gewusst wie! So baust Du das perfekte Wildbienenhotel

Insektennisthilfen sind eine super Sache und für Wildbienen und Co. eine tolle Unterstützung für das ganze Jahr. 

Gebaut ist so ein Wildbienenhotel sehr leicht und ohne viel Aufwand, aber aufgepasst! Einige Dinge sind dabei zu berücksichtigen, damit sich Wildbienen und Co. so richtig wohlfühlen können und in das Hotel einziehen.

 

Hier ein paar tolle Tipps, damit auch Du es in deinem Garten für Wildbienen anpacken kannst !

 

Wie funktioniert eine Wildbienennisthilfe?

 

In der Nisthilfe werden Wildbienen mittels verschiedenster Materialien röhrenförmige Hohlräume angeboten. Diese Hohlräume nutzen die Bienen, um darin Brutkammern aus Erde oder Blattstückchen zu bauen. In diesen Brutkammern wächst der Wildbienennachwuchs heran. Dazu wird in jede Kammer ein Ei abgelegt, zusammen mit einem Nektar-Pollen-Gemisch als Nahrung für die Larve. Dieses raffinierte Umsorgen des Nachwuchs spielt sich gut versteckt im Inneren der Hohlräume ab. Ob ein Hohlraum mit Eiern der Wildbienen belegt ist, sieht man allerdings auch von außen. Den Eingang zur Röhre verschließt die Biene dann nämlich mit Erde. Damit viele Bienen die Nisthilfe nutzen, muss ausreichend Nahrung in Reichweite sein: Wiesen mit vielen, bunten Blüten, prall gefüllt mit Nektar und Pollen.

 

Was brauchst du für deine perfekte Wildbienenstube?

Eine Bienenstube bietet spezialisierten Wildbienenarten geeignete Nistmöglichkeiten. Die verschiedenen Nistmöglichkeiten werden am besten in einem Holzrahmen angeboten, der in mehrere Fächer unterteilt ist. Die Maße betreffend Länge und Höhe des Holzrahmens sind nur grobe Richtwerte. Viel tiefer als 25 cm sollte der Rahmen allerdings nicht sein. Für die Wände des Holzrahmens sowie für die Fächertrennwände sind Bretter mit 2 cm Stärke ausreichend.

 

Ein großes oder ein kleines Insektenhotel? 

Anbei findest du eine Skizze, wie die Grundkonstruktion für ein großes Insektenhotel aussehen könnte. Für kleinere Gärten und Balkone reicht auch ein kleines Insektenhotel vollkommen aus. Große Insektenhotels sind ein toller Blickfang, falls Du aber wenig Platz und Zeit hast, dann ist ein kleines Hotel genau das Richtige für Dich. Unten findest Du ein paar Beispielfotos für richtig gebaute kleine Insektenhotels.

 

Welche Füllmaterialien eignen sich für den Holzrahmen ?

 

Hartholzstücke z. B. von Esche, Buche oder Eiche; Die Holzstücke zurechtschneiden, damit sie in die Fächer des Holzrahmens passen und Löcher verschiedener Durchmesser in das Holz bohren.

 

Die Löcher sollten:

  • zwischen 2 und 10 mm groß sein, am besten bietet man verschiedene Größen an
  • ca. 5 bis 10 cm tief sein
  • glatte Bohrungen haben, damit sich die Bienen nicht verletzen
  • im Abstand von 1,5-2 cm gesetzt werden, damit das Holz nicht reißt
  • seitlich in das Holzstück gebohrt werden und nicht dort, wo man die Jahresringe sieht. Ansonsten reißt das Holz, Feuchtigkeit dringt durch die Risse ein, Pilze entstehen und werden zur Gefahr für den Wildbienennachwuchs.

Strangfalzziegeln

Das besondere an den Strangfalzziegeln sind die ca. 10 parallelen Hohlkammern, die sich durch die flache Längsachse des Ziegels ziehen und vorne und hinten in einem Loch münden. Der Durchmesser dieser Gänge beträgt 6 oder 8 mm und ist daher ideal für größere Wildbienenarten. Die Ziegel einfach hochkant oder übereinander gestapelt anbieten.

Da die Gänge vorne und hinten offen sind und durchgehende Gänge in der Regel nicht oder nur in Ausnahmefällen besiedelt werden, sollten die Ziegel so in den Holzrahmen gelegt werden, dass eine Öffnung durch den Holzrahmen verschlossen wird.

  

UNGEEIGNETE Füllmaterialien für eine Wildbienennisthilfe

Leider findet man immer wieder Nisthilfen, die mit gänzlich ungeeigneten Füllmaterialien bestückt sind.

Neben den bereits genannten Lochziegeln oder falsch angebohrten Holzstücken sind auch Kiefernzapfen, Rindenstücke oder Stroh völlig wertlos für Wildbienen. Derartige Materialien werden – wenn überhaupt – von Marienkäfer, Spinnen, Ohrwürmern und anderen kleinen Krabbeltierchen höchstens als nächtlicher Unterschlupf genutzt.  Doch dazu brauchen sie kein Insektenhotel, Unterschlupf finden sie in der Natur zur Genüge.

Ohrwürmer sind zudem eher zu den unangenehmen Zimmernachbarn in einer Wildbienenstube zu zählen. Als Allesfresser ist der Wildbienennachwuchs für sie gefundenes Fressen.